Dass man Pflanzen, die im Garten wachsen, von Zeit zu Zeit zurückschneiden muss, weiß jeder. Aber wie ist das bei Zimmerpflanzen. Ist es dort ebenfalls nötig und wenn ja, wann wäre der ideale Zeitpunkt? Auch die Frage, wie man Zimmerpflanzen schneiden sollte, wird in diesem Artikel beantwortet.
Das Wichtigste vorweg: Ein Rückschnitt von Zimmerpflanzen ist immer dann nötig, wenn man Pflanzen möchte, die kompakt wachsen. Da es gerade im Winter passieren kann, dass Zimmerpflanzen lange, dünne und vor allem schwache Triebe bilden können und diese das Wachstum einschränken, ist ein Zurückschneiden durchaus sinnvoll. Weiterhin kann es passieren, dass manche schnellwachsende Pflanzen einfach zu groß werden und daher einen Rückschnitt brauchen.
Rückschnitt von Zimmerpflanzen: welcher Schnitt ist sinnvoll?
Hier kommt es natürlich immer darauf an, wie sich die Zimmerpflanzen so geben. Eine Pflanze, die klein bleibt und bereits recht kompakt wächst, die braucht keinen Rückschnitt. Sollte man dennoch Zimmerpflanzen schneiden müssen, dann wie folgt:
Formschnitt
An einer Seite wächst etwas, was an der anderen Seite fehlt. Gerade wenn Zimmerpflanzen nur von einer Seite Sonne bekommen, kann das passieren. Während die eine Hälfte toll aussieht, darbt die andere dahin. Hier heißt es, wieder Form in die Pflanze zu bekommen. Schneiden Sie daher die zu üppig geratenen Pflanzteile entsprechend zurück. Lassen Sie beim Schnitt immer mindestens einen Blattansatz (auch schlafendes Auge genannt) übrig, damit sich die Zimmerpflanze hier wieder verzweigen kann. Wird der Ansatz mit abgeschnitten, stirbt der Trieb ab.
Kräftiger Rückschnitt
Natürlich kann es auch vorkommen, dass gewisse Zimmerpflanzen stark wuchern. Dann sollten Sie hin und wieder einen kräftigen Rückschnitt wagen. Dabei werden die Stängel soweit zurückgeschnitten wie nötig. Auch hierbei wieder auf das schlafende Auge achten – eines muss immer übrig bleiben. Allerdings gibt es auch Pflanzen, die komplett zurückgeschnitten werden können und dann wieder neu austreiben. Das tut man aber nur dann, wenn diese Pflanzen beispielsweise eine Krankheit haben.
Ausdünnen
Dies kann dann vorkommen, wenn die Pflanze zu buschig wird. Dadurch können Triebe verdeckt werden, die in der Folge nicht genügend Licht bekommen und absterben könnten. Hierbei gilt es, einzelne Triebe zu kappen. Wächst die Zimmerpflanze sehr buschig, dann können Sie die überflüssigen Triebe komplett abschneiden, ansonsten wie oben beschrieben, immer ein schlafendes Auge übrig lassen.
Rückschnitt von Zimmerpflanzen: der richtige Zeitpunkt
Sofern es sich nur um einen Formschnitt oder ein Ausdünnen der Pflanzen handelt, also wenn nur einzelne Bereiche leicht zurückgeschnitten werden sollen, kann dies während der gesamten Hauptwachstumszeit erfolgen. Das heißt: Immer dann, wenn Sie der Meinung sind, etwas einkürzen zu müssen, greifen Sie zur Gartenschere.
Anders sieht es aus, wenn Sie einen kräftigen Rückschnitt von Zimmerpflanzen planen. Dann sollten Sie dies immer am Beginn der Hauptwachstumszeit tun. Besonders wichtig ist das bei holzigen Pflanzen. Handelt es sich um krautige Pflanzen, dann kann ein kräftiger Rückschnitt auch zum Ende der Wachstumsperiode erfolgen.
Denken Sie daran, dass es zahlreiche Pflanzen gibt, die aufgrund von Rückschnitten erst recht kräftig zu wachsen beginnen. Daher ist ein Rückschnitt allein von Triebspitzen nicht sinnvoll. Hier sollte – wenn es allein um Platzmangel geht – lieber ein kräftiger Rückschnitt erfolgen, damit sich die Pflanze von der Basis an wieder neu entfalten kann.
Rückschnitt von Zimmerpflanzen: Tipps und Tricks
- Wenn Sie einzelne Triebe entfernen wollen, können Sie das in der Regel ohne Werkzeug tun. Es genügt hierbei, wenn Sie die Triebe ausbrechen.
- Ansonsten schneiden Sie idealerweise grüne Pflanzenteile mit einer sauberen Gartenschere ab, um die Infektionsgefahr so gering wie möglich zu halten.
- Sofern Sie verholzte Teile entfernen möchten, ist dies ebenfalls mit einer Gartenschere, alternativ mit einer Astschere möglich.
- Entfernte Triebe müssen Sie nicht wegwerfen. Sie können damit in den meisten Fällen problemlos neue Pflanzen ziehen und diese dadurch vermehren oder verjüngen. Einfach in Anzuchterde oder ein Wasserglas stellen, so können sich schnell neue Wurzeln bilden.
- Haben Sie den richtigen Standort gewählt? Manche Pflanzen wachsen wie der Teufel und der Besitzer fragt sich, wie man diese am besten im Zaum halten kann, ohne sie alle paar Wochen zurückzuschneiden. Hier kann es durchaus sein, dass die Pflanze den falschen Standort hat. Wenn sie zu schnell wächst – oder auch nur einseitig – kann es daran liegen, dass sie zu viel Sonne abbekommt oder auch zu warm steht. Experimentieren Sie ein wenig. Aber Achtung: Wenn eine Pflanze Sonne oder Halbschatten braucht, dann wird sie in dunklen Ecken womöglich dahin darben. Zu extrem sollte der Standortwechsel also nicht ausfallen.