Schon der Name der Lanzenrosette klingt exotisch – und die Blume hält dann auch, was der Name verspricht. Lanzenrosetten, botanisch Aechmea fasciata, kommen aus den Tropen und Subtropen Mittel- und Südamerikas und gehören zur Familie der Bromelien- und Ananasgewächse. Die Stauden sind als Zimmerpflanzen sehr beliebt, da sie wunderschöne Blüten hervorbringen. Interessant ist, dass die Pflanze in der natürlichen Umgebung auf Bäumen wächst, also eine sogenannte Aufsitzerpflanze ist. Bekannt ist die Lanzenrosette bei uns fast 200 Jahre, im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts kam der Exot nach Großbritannien und schließlich auch zu uns nach Deutschland.
Die Lanzenrosette wird bis zu 60 Zentimeter hoch, ihre Blätter, die die Rosette bilden, erreichen Breiten von bis zu 50 Zentimeter. Sie sollten der Blume also etwas Platz gönnen. Die Blätter sind an den Rändern stachelig, hier also etwas Vorsicht walten lassen. Auch deshalb, weil die Pflanze leicht giftig ist und die Haut reizen kann. Besonderer Eyecatcher ist die fantastische Blüte, die direkt in der Mitte nach oben wächst und jeden begeistert. Außen mit rosafarbenen Blättern bestückt, sind die eigentlichen Blüten in der Mitte blau gefärbt. Selbst wenn diese Blüten nach kurzer Zeit wieder verblühen, bleiben die rosafarbenen Blätter erhalten. Die Blütezeit liegt zwischen Juli und Oktober.
Die Lanzenrosette für Ihr Zuhause
Ein bisschen Exotik in den eigenen vier Wänden ist nie verkehrt. Wenn es sich dann noch um eine Pflanze handelt, die wenig Pflege braucht, umso besser. Die Lanzenrosette ist nicht besonders anspruchsvoll, sodass wohl jeder mit ihr zurechtkommt. Und so klappt´s garantiert:
- Als Standort mag die Lanzenrosette gerne einen hellen Standort, allerdings ohne direkte Sonneneinstrahlung.
- Die Temperatur sollte nie unter 18 Grad fallen, im Winter ist daher ein Standort über einer Heizung nicht falsch. Selbst die niedrigere Luftfeuchte macht ihr nichts aus.
- Auch wenn Lanzenrosetten in den Tropen auf Bäumen wachsen, muss niemand befürchten, dass er nun als Grundlage etwas ganz Außergewöhnliches braucht. Nein, herkömmliche Blumenerde ist vollkommen ausreichend, ein besonderes Substrat muss also nicht sein. Der pH-Wert sollte bei etwa 5 liegen.
- Während der Wachstums- und Blütezeit von April bis Oktober sollten Sie die Lanzenrosette stets feucht halten, allerdings auf Staunässe achten, denn das mag die Pflanze nicht. Gegossen wird die Erde, geben Sie aber auch immer etwas Wasser in den Trichter der Rosette. Kalkarmes Wasser ist übrigens am besten. Im Winter können Sie weniger gießen.
- Um die Blüte auch in voller Pracht zu erleben und die Pflanze dauerhaft zu stärken, sollten Sie die Lanzenrosette düngen. Von April bis Oktober etwa alle 2 Wochen, ein herkömmlicher Blumendünger reicht aus.
Wenn die Lanzenrosette stirbt
Ja, die Lanzenrosette stirbt nach der Blüte ab. Aber keine Panik, damit ist nicht alles vorbei, denn sie sorgt selbst für Nachwuchs. Hier sollten dann allerdings Sie aktiv werden, vor allem wenn der Platz zu eng wird im Topf, womit wir beim Thema Vermehrung sind. Lanzenrosetten bilden während des Jahres nämlich nicht nur eine herrliche Blüte, sondern auch zahlreiche Kindel, also Tochterpflanzen, die nach dem Absterben der Mutterpflanze eigenständig weiterleben. Und das müssen Sie tun:
- Im folgenden Frühjahr trennen Sie die Kindel vorsichtig von der Mutterpflanze ab. Diese sollten dann etwa die Hälfte der Größe der ursprünglichen Pflanze besitzen.
- Nehmen Sie dazu ein scharfes Messer, legen die Austriebsstelle frei und machen Sie den Schnitt am Verbindungsstück. Achten Sie darauf, dass genügend Wurzeln an der Jungpflanze vorhanden sind.
- Nun geben Sie diese neue Pflanze in einen eigenen Topf, der idealerweise mit einem speziellen Substrat für Bromelien versehen ist.
- Noch ein Tipp: Wenn Sie sich bereits Wochen vor der Trennung ein oder mehrere Kindel ausgeguckt haben, können Sie diese durch eigene Wassergaben in die jeweiligen Blattrosetten zusätzlich stärken.
- Somit ist auch die Frage nach dem Umtopfen beantwortet, denn dies sollte immer dann geschehen, wenn der Platz zu eng wird oder Sie die Lanzenrosette vermehren möchten.
Die Lanzenrosette ist sehr robust
Bei einer tropischen Pflanze könnte man annehmen, dass diese für Krankheiten und Schädlinge anfällig sind. Die Lanzenrosette ist dies glücklicherweise nicht, sodass sie kaum krank wird und auch Schädlinge kaum auftreten.
- Sollte die Pflanze zu kalt stehen, also unter einer Raumtemperatur von 18 Grad, dann kann es zu Fäulnis kommen, wobei sich die Blätter braun färben. Achten Sie also auf eine angenehme Temperatur.
- Ist die Zimmerluft zu trocken, kann es zum Befall mit Spinnmilben kommen. Diese äußern sich durch weiße Punkte auf der Blattoberseite und einem feinen Gespinst. In diesem Fall sollten Sie die Lanzenrosette als erste Maßnahme abduschen. Weiterhin hilft es, wenn Sie ein Gemisch aus Rapsöl und Wasser im Verhältnis 1:4 auf die Pflanze aufsprühen. Auch ein Sud aus Knoblauch oder Zwiebeln hilft, ebenso wie Brennnesseljauche oder ein Tee aus Ackerschachtelhalmen. Sie haben also viele Möglichkeiten, auf natürliche Weise dieser nicht allzu oft vorkommenden Plage Herr zu werden.